Im ersten Halbjahr 2024 konnte die Jungfraubahn-Gruppe trotz oft schwieriger Wetterlage ein gutes Ergebnis erzielen. Sowohl auf dem Jungfraujoch als auch auf den Erlebnisbergen Harder, First und Winteregg konnten zahlreiche Gäste begrüsst werden. Der Verkehrsertrag belief sich auf 99,1 Millionen Franken und lag damit 5,1 Prozent über der gleichen Vorjahresperiode. Dabei ist zu berücksichtigen, dass mehr internationale Gäste die «Swiss half fare card» genutzt haben und damit der Verkehrsertrag geschmälert wurde.
BESUCHERFREQUENZEN 1.1.-30.6. | 2024 | 2023 | Veränderung in % |
Jungfraujoch (Berg an) | 460’500 | 419’400 | 9,8% |
Skier Visits Jungfrau Ski Region | 930’100 | 929’900 | 0,0% |
NETTO-VERKEHRSERTRÄGE | in TCHF | in TCHF | Veränderung in % |
Jungfraujoch – Top of Europe | 56’904 | 55’680 | 2,2% |
Erlebnisberge | 17’698 | 13’075 | 35,4% |
Wintersport | 24’476 | 25’534 | -4,1% |
Total Verkehrsertrag | 99’078 | 94’289 | 5,1% |
Das Unternehmen erzielte bei einem Betriebsertrag von 141,8 Millionen Franken ein EBITDA von 62,0 Millionen Franken. Im ersten Semester 2024 liegt die Jungfraubahn-Gruppe mit einem Halbjahresgewinn von 34,5 Millionen Franken nur knapp unter dem Rekordgewinn des ersten Halbjahres 2023. Die steigenden Gästezahlen führten bei der Jungfraubahn-Gruppe zur Schaffung von zusätzlichen Stellen und höheren Lohnkosten, was zusammen mit dem höheren Betriebsaufwand den Gewinn leicht schmälerte.
Steigende Frequenzen beim Jungfraujoch – Top of Europe
Beim Jungfraujoch – Top of Europe entwickelten sich die Gästezahlen weiter positiv und liegen 9,8 Prozent über jenen der gleichen Vorjahresperiode. Im Vergleich zum Rekordjahr 2019 besteht noch ein Rückstand von 2,2 Prozent. Während die Gästezahlen aus den USA und Indien weiterwachsen, liegen jene der Besucherinnen und Besucher aus China und Japan hinter den Erwartungen zurück.
Der Nettoverkehrsertrag im Segment Jungfraujoch – Top of Europe betrug 56,9 Millionen Franken, was gegenüber der Vorjahresperiode einer Steigerung von 2,2 Prozent entspricht.
Mehr Gäste auf den Erlebnisbergen – Solide Wintersaison
Das Wachstum bei den Erlebnisbergen setzt sich fort. Die Jungfraubahn-Gruppe erzielte einen Netto-Verkehrsertrag von 17,7 Millionen Franken. Das entspricht einer Zunahme von 35,4 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2023 und nahezu einer Verdoppelung gegenüber 2019. Bei der First- und der Harderbahn lagen die Gästezahlen in jedem Monat über den Zahlen der Vorjahresperiode. Bei der Firstbahn beträgt das Plus an Gästen 11,5 Prozent und bei der Harderbahn 11,7 Prozent. Dies, obwohl der Frühling und Vorsommer überdurchschnittlich nass und kalt waren. Die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren verzeichnete 16’837 Gäste mehr, was einem Plus von 8,5 Prozent entspricht.
Beim Wintersport wurden in der Berichtsperiode im ersten Halbjahr 2024 genau gleich viele Skier Visits verzeichnet wie in der Vorjahresperiode. Der anteilige Nettoverkehrsertrag der Jungfraubahn-Gruppe aus dem Wintersport sank leicht um 4,1 Prozent. Grund dafür waren einerseits die Promotionen in der Schweiz, andererseits nutzten die Saisonabonnementsbesitzerinnen und -besitzer ihren Skipass häufiger. Dazu kamen die unsicheren Wetterbedingungen während der Wintersaison mit Stürmen und häufigen Schlechtwetterphasen am Wochenende.
Nachhaltigkeit mit aktiver Waldpflege und PV-Anlagen
Nachhaltigkeit ist Teil der DNA der Jungfraubahn-Gruppe. Das betrifft interne Massnahmen, wie energetische Gebäudesanierungen und die Planung weiterer PV-Anlagen. Zudem wurde der öffentliche Verkehr erneut gestärkt: Mit dem Wengen Shuttle auf der Strecke zwischen Lauterbrunnen und Wengen sowie dem neuen Rollmaterial bei der Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren.
Weiter unterstützt die Jungfraubahn-Gruppe regionale Nachhaltigkeitsprojekte. So kann der Forstbetrieb Grindelwald dank der finanziellen Unterstützung des Unternehmens aktive Waldpflege betreiben. Damit sorgt er unter anderem für eine bessere Durchmischung von Nadel- und Laubwald, woraus eine höhere Biodiversität resultiert. So wird der Lebensraum für Mensch und Tier sowie das Landschaftsbild erhalten. Gleichzeitig werden lokale Unternehmen unterstützt und einheimisches Holz für Sägereien oder Holzwärme gefördert. Eine intakte Natur ist für die Jungfrau Region von zentraler Bedeutung als Grundlage für den Tourismus und die Wirtschaft.
Ausblick
Der Trend des ersten Halbjahres 2024 setzte sich in den Hochsaison-Monaten Juli und August fort, auch wenn sich der erwartete Einfluss der Olympischen Spiele in Paris zeigte. So erhielten viele asiatische Touroperators keine Kontingente für Paris und verschoben deshalb Reisen nach Europa auf den Herbst oder ein anderes Jahr.
Der Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr 2024 wird weiterhin geprägt sein von den globalen Unsicherheiten, die vom Unternehmen nicht beeinflusst werden können: Dem Krieg in der Ukraine, dem wieder ausgebrochenen Nahost-Konflikt sowie der allgemeinen globalen Konjunktur-, Preis- und Währungsentwicklung.
Die Jungfraubahn-Gruppe erwartet im Geschäftsjahr 2024 eine weitere, stabile Entwicklung. Mit der Wahl Oliver Hammel zum neuen CEO des Unternehmens ist die Nachfolgeregelung aufgegleist und kann im ersten Halbjahr 2025 vollzogen werden.
Link zum Halbjahresbericht 2024:
www.jungfrau.ch/halbjahresbericht