Die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren AG betreibt eine Seilbahn von Lauterbrunnen nach Grütschalp und eine Adhäsionsbahn von Grütschalp nach Mürren. Die beiden Bahnen sind Teil des öffentlichen Verkehrs, der durch den Kanton Bern bestellt und durch Abgeltung finanziert wird. Sie erschliessen den autofreien Wohn- und Ferienort Mürren, das Ausflugsziel Winteregg – Top of Family und das Gebiet Mürren-Schilthorn. Auf der Winteregg steht das gleichnamige Restaurant. Zudem betreibt die Gesellschaft ein eigenes Bistro auf der Grütschalp, mit unschlagbarer Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau.
Die einspurige Pendelbahn von Lauterbrunnen auf die Grütschalp kann maximal 100 Personen befördern. Sie überwindet 686 Höhenmeter und die Fahrt dauert 4 Minuten.
Die Luftseilbahn kann bis zu sechs Tonnen schwere Güter transportieren. In der Bergstation werden alle Güter mit einer modernen, elektrischen Anlage auf die Schmalspurbahn nach Mürren umgeladen. Pro Jahr werden durchschnittlich 5000 Tonnen Material transportiert. Je nach Bautätigkeit in Mürren kann die Menge viel höher sein.
Die Luftseilbahn wurde 2006 gebaut. Teile der Anlage haben nach 20 Jahren das Ende der Laufzeit erreicht, weshalb die Anlage modernisiert wird. Kernstück der Erneuerung ist die Steuerung, die im Frühjahr 2026 ersetzt werden soll. Gleichzeitig wird eine Kapazitätssteigerung der Seilbahn angestrebt, so dass die Kapazität der Pendelbahn an die Kapazität der erneuerten Adhäsionsbahn Grütschalp-Mürren angeglichen werden kann. Das bedeutet konkret, dass eine grössere Kabine beschafft wird.
Die einspurige Strecke der Adhäsionsbahn Grütschalp-Mürren ist vier Kilometer lang, weist eine maximale Steigung von fünf Prozent auf und die Fahrt dauert 11 Minuten. Die Züge kreuzen bei der Station Winteregg. Die Schmalspurbahn wurde zwischen 2020 und 2024 umfassend saniert. Dazu gehörte die Erneuerung der Fahrbahn und die Sanierung sowie Erweiterung der Stationen Grütschalp, Winteregg und des Bahnhofs Mürren. Herzstück sind die neuen, ebenerdigen Triebwagen, mit denen der Fahrkomfort erhöht und die Reisedauer verkürzt wurde. Die neuen Triebzüge und alle Anlagen erfüllen nun die Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes.
