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Freitag, 5.30 Uhr. «Tagwache» auf dem Jungfraujoch – Top of Europe. Ein erster Blick wird nach draussen geworfen, um zu prüfen, ob in der Nacht Schnee gefallen ist. Das Bahnpersonal, welches auf dem Jungfraujoch übernachtet hat, steht, ebenso wie der Betriebswart der Forschungsstation, für einen Einsatz ab 06.00 Uhr bereit. Mindestens zwei Personen der Forschung sowie ein Mitarbeiter der Jungfraubahnen sind über Nacht auf dem Jungfraujoch anwesend. Allfällige Schneefälle prägen das Programm am frühen Morgen.

Ruedi und Christine Käser sind die Betriebsleiter der Forschungsstation auf dem Jungfraujoch. Das Ehepaar arbeitet jeweils ungefähr 21 Tage am Stück auf dem Jungfraujoch, bevor die beiden wieder für 11 Tage nach Hause ins Bündner Oberland zurückkehren. Sie betreuen und unterhalten die Räumlichkeiten der Forschungsstation Jungfraujoch und stehen den dort tätigen Forschungsteams unterstützend zur Seite. Nebst Wetterbeobachtungen zeichnen sie auch für den einwandfreien Betrieb der Forschungsgeräte verantwortlich und wechseln selbstständig bestimmte Bestandteile von Forschungseinrichtungen rechtzeitig aus.

Einwandfreie Zusammenarbeit

Bei ihrer täglichen Arbeit können die begeisterten Berggänger auf die Unterstützung der Mitarbeitenden der Jungfraubahnen zählen. Häufig gehört dazu die Schneeräumung. Diese wird durch den Betriebswart und Bahnangestellte gemeinsam ausgeführt, wobei die zu räumenden Bereiche klar aufgeteilt sind. Treffpunkt ist auf der oberen Forschungsterrasse. Während der Betriebswart Ruedi Käser den Bereich Richtung Meteoterrasse räumt, kümmert sich das Bahnpersonal um den Bereich Richtung Touristenterrasse. Nachher wird gemeinsam die Meteoterrasse vom Schnee befreit. Abschliessend räumt der Bahnangestellte die Touristenterrasse – eine Ausflugsattraktion jeder Jungfraujochreise. Zu diesem Zeitpunkt macht Ruedi Käser bereits die erste Wetterbeobachtung für Meteo Schweiz.

Die Zusammenarbeit mit den Jungfraubahnen ist sehr angenehm und verläuft einwandfrei.

Ruedi und Christine Käser

Natürlich unterstützen die Jungfraubahnen die Forschungsstation auch anderweitig. Sie nehmen insbesondere Rücksicht beim Einsatz ihrer Geräte. So ist die Schneefräse bewusst elektrisch betrieben und damit emissionsfrei. Falls aus einem anderen Grund Emissionen durch den Betrieb auf dem Jungfraujoch auftreten und bemerkt werden, geht unverzüglich eine Meldung an die Betriebsleiter, damit das Geschehnis bei den Forschungsergebnissen berücksichtigt werden kann. Weiter unterstützen die Jungfraubahnen die Forschungsstation mit dem Postbetrieb (Sendung und Empfang) und arbeiten bei Brandalarm mit ihr zusammen.

Christine Käser ist ausgebildete biomedizinische Analytikerin HF, Ruedi Käser seinerseits Vermessungszeichner und Ingenieur. Folglich bringen sie ideale Voraussetzungen für die Tätigkeit als Betriebsleiter der Forschungsstation mit. Bereits 2010 waren sie erstmals auf diese Arbeitsstelle aufmerksam geworden und der Wunsch, diese Herausforderung anzunehmen, hatte sie nie mehr ganz losgelassen. Wie der Zufall es wollte, hatte sich Ruedi genau zum richtigen Zeitpunkt über eine allfällige Möglichkeit informiert, nämlich kurz bevor die Tätigkeit neu ausgeschrieben wurde. Ihren Traum von einem Arbeitsplatz im Bereich der Forschung, dies gleichzeitig auf einer Höhe von 3454 Metern über Meer, dürfen die beiden nun täglich ausleben.