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Liebe Aktionärinnen und Aktionäre

Der globale Tourismus verzeichnet seit Jahren solide Wachstumsraten. Das hat auch dem Jungfraujoch – Top of Europe ein stetig steigendes Marktpotenzial eröffnet. Wir haben es nutzen können: Ende 2015 zählten wir erstmals eine Million Gäste. Der grosse Teil von ihnen kam aus dem fernen Asien. Das vergangene Jahr hat – wie schon in der Finanzkrise 2008 – aufgezeigt, dass dem weltweiten Verkauf eines touristischen Angebots auch immer wieder Hindernisse erwachsen können. Terroranschläge in Europa beeinflussten das Verhalten der internationalen Kundschaft. Trotzdem erreichte die Jungfraubahn-Gruppe in einem herausfordernden Umfeld ihr zweitbestes Resultat. Wir sind überzeugt, dass die Jungfraubahn-Gruppe durch ihre Verankerung in der Region und durch internationale Ausstrahlung ihrer Marke sowie des integrierten Angebotes auch für herausfordernde Zeiten gut gewappnet ist. Wir können dies mit einem soliden Konzerngewinn von CHF 30,9 Mio. untermauern.

Unsere Wertschöpfung soll unserem Selbstverständnis entsprechend allen «Stakeholdern» und auch Ihnen, werte Aktionärinnen und Aktionäre, zukommen.

Prof. Dr. Thomas Bieger, Verwaltungsratspräsident und Urs Kessler, Vorsitzender der Geschäftsleitung

Durch unsere Rolle als Motor der regionalen Tourismuswirtschaft, als bedeutender Arbeitgeber und als Investor schaffen wir Werte für unser unmittelbares Umfeld. Das stärkt unsere regionale Verankerung. In unserem Geschäftsbericht, für den wir erstmals die Möglichkeiten des Internets nutzen, möchten wir Ihnen unsere Wertschöpfung für die Region näherbringen. Sie können erfahren, wie sich regionale Verankerung und internationale Ausstrahlung gegenseitig stärken.

Wir haben im vergangenen Jahr 916 500 Gäste auf dem Jungfraujoch – Top of Europe empfangen dürfen. Dank einem gesteigerten Durchschnittsertrag resultierte daraus zum zweiten Mal in der Geschichte der Jungfraubahn ein Verkehrsertrag von über 100 Millionen Franken. Es freut uns, dass wir im herausfordernden Umfeld das Preisniveau sogar steigern konnten. Wir führen dies auf unsere Anstrengungen zurück, das Angebot stets zu aktualisieren und die Servicequalität hochzuhalten. Aus der Erfahrung des Vorjahres wussten wir, dass ein Millionenpublikum durch die Jungfraubahn künftig nur mit der Unterstützung eines elektronischen Sitzplatzreservationssystems reibungslos und ohne Qualitätsabstriche transportiert werden kann. Innert Monaten entwarfen wir ein entsprechendes Konzept und setzten dieses erfolgreich um. Wir stellten damit unsere Innovationskraft und unsere Bereitschaft unter Beweis, die Möglichkeiten der neuen digitalen Technologien operativ effizient zu nutzen. Dies zeigt, dass wir die Marktbedürfnisse erkennen und rasch entsprechende Massnahmen umsetzen.

Im strategischen Kontext steht seit  Dezember 2012 die Umsetzung der V-Bahn im Zentrum unserer Unternehmensentwicklung: Die Dreiseil-Umlaufbahn Eiger-Express ist das prominenteste Element des Projekts. Diese 3S-Bahn bildet zusammen mit der neuen Männlichenbahn, der Hauptanlage der Gondelbahn Grindelwald-Männlichen AG, das «V», das dem gesamten Vorhaben den Namen gegeben hat. Die beiden hochmodernen Seilbahnen haben ihren Ausgangspunkt in demselben Terminal in Grindelwald mit Parkhaus und Anschluss ans Eisenbahnnetz wie unsere Allianzpartnerin, die Berner Oberland-Bahnen AG.

Das Projekt V-Bahn umfasst auch namhafte Erneuerungen im Bereich des Rollmaterials der Eisenbahnen, die mit dem Abschluss grosser Beschaffungsprogramme bei der Wengernalpbahn, Jungfraubahn und Berner Oberland-Bahn bereits umgesetzt sind. In ihrer Gesamtheit hat die V-Bahn eine in externen Berichten nachgewiesene positive wirtschaftliche und verkehrstechnische Auswirkung von überregionaler Dimension. Die neue 3S-Bahn Eiger-Express wird es ermöglichen, dass die Reisenden das Jungfraujoch schneller und mit einfacheren Umsteigebeziehungen erreichen. So werden die ersten Gäste früher auf 3454 Metern über Meer eintreffen und die letzten später oben abreisen können. Die Besucher werden sich besser über den Tag verteilen und die Infrastrukturen auf dem Berg werden von Tagesspitzen entlastet. Gruppenintern erzeugt die neue Bahn wertvolle Synergien, indem sie nebst den Vorteilen für das Jungfraujoch auch Antworten auf strategische Problemstellungen des Segments Wintersport bereithält. Nicht nur die Jungfraujoch-Kunden erreichen ihr Ausflugsziel rascher. Für die Wintersportler werden die Wartezeiten der Vergangenheit angehören. Die Anreise wird schneller und bequemer. Skifahrer und Snowboarder können die attraktiven langen Abfahrten ins Tal täglich gleich mehrmals absolvieren. Attraktivitätssteigerung und exzellente Dienstleistung mit dem besten Terminal der Alpen ist die einzig dauerhafte Antwort auf die Herausforderungen im hart umkämpften Wintersportmarkt.

Die Realisierung des V-Bahn-Projekts ist in eine entscheidende Phase getreten: Die neuen Seilbahnen und Bahnstationen durchlaufen das Plangenehmigungsverfahren beim Bund. Mit den wenigen verbliebenen Einsprechern, darunter auch die Stiftung für Landschaftsschutz und Pro Natura, sitzt die Bauherrschaft am Runden Tisch, in der Absicht, letztlich mit allen Parteien einvernehmliche Lösungen zu finden und die dreijährige Bauphase der Luftseilbahnen und des Terminals Grindelwald Grund bald starten zu können. Der grosse Fortschritt bei der V-Bahn führt dazu, dass der strategische Horizont des Unternehmens bereits in der Zeit nach der Eröffnung des Eiger-Express liegt. Die Herausforderung der Zukunft sieht der Verwaltungsrat in der Stärkung der Wertschöpfung im bestehenden Kontext. Seine Antwort darauf ist die Weiterentwicklung der Gruppe zu einem integrierten Freizeit- und Serviceunternehmen. Mehr dazu lesen Sie weiter hinten in der Botschaft des Verwaltungsrates.

Im bereits angelaufenen Geschäftsjahr scheint sich die Welt auf die Terrorgefahr eingestellt zu haben. Das Thema hat an Brisanz verloren. Durch Anpassung ihrer Routen gewinnen die Reisewilligen zusätzliche Sicherheit. Die Schweiz bleibt bei diesen Verlagerungen ein beliebtes Reiseziel und auch ein beliebter Aufenthaltsort für die zunehmende Zahl von Individualreisenden, die sich pro Destination mehr Zeit nehmen können. Aufgrund der Rückmeldungen aus den Märkten verzeichnen wir seit Anfangs Jahr zuversichtlich stimmende Reservationsstände. Kurzfristig könnten allerdings weitere Anschläge störend wirken, längerfristig wäre eine Abkapselung der Nationen durch den Aufbau neuer Grenzen als Überreaktion auf die Bedrohungslage nachteilig. Innerhalb der Branche wird der Preiskampf – vor allem in China – immer unerbittlicher geführt. Die Jungfraubahn-Gruppe nutzt ihre Alleinstellungsmerkmale und die Qualität der Angebote, um ihre Stellung im Markt und ihr Preisniveau zu verteidigen.

An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei unseren Mitarbeitenden für die erneut hervorragende Leistung, ihre täglich gelebte und echt empfundene Gastfreundschaft gegenüber unseren Kunden. Wir danken auch herzlich unseren Kunden, Bundes- und Kantonsbehörden, den Gemeinden, den Bergschaften, den Tourismusorganisationen, den benachbarten Bahnen, den Wiederverkäufern, den Lieferanten, der Internationalen Stiftung Hochalpine Forschungsstation sowie all den andern Partnern wie der Hotellerie, mit denen wir eine fruchtbare Zusammenarbeit pflegen dürfen. Schliesslich danken wir Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionären, für das Vertrauen in unsere Gruppe und für die Treue, die Sie zur Jungfraubahn Holding AG halten.

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Prof. Dr. Thomas Bieger
Präsident des Verwaltungsrates  
Urs Kessler
Vorsitzender der Geschäftsleitung